7. August 2007

Fundstück



Immer wieder gibt es Klagen über unvorsichtiges und nicht regelgerechtes Verhalten der Weimarer (insbesondere studentischen) Radfahrer gegenüber Fußgängern. Offensichtlich ist das keine neue Erscheinung; bereits 1923 schreibt die Landeszeitung:

" Rüpelhaft benahm sich Donnerstagnachmittag in der Windischenstraße ein Radfahrer gegenüber einem ruhig seines Weges gehenden Herrn, den der scheinbar mehr als unsichere Radfahrer beinahe angefahren hatte. Trotzdem der Herr gar keine Notiz von dem Sonntagsradfahrer nahm, ließ dieser eine widerliche Schimpfkanonade los, die bewies, wie roh und ordinär heute manche Menschen sein können. Eigentlich sollten derartig unsichere Radfahrer sofort polizeilich festgestellt werden, denn manchmal stellen sich dabei die sonderbarsten Überraschungen heraus."

Anmerkung:
Diesen Zeitungsausschnitt hat wohl auch unser Innenminister gelesen und daraufhin seinen Vorschlag für "Verdachtsunabhängige Pauschalkontrollen" gemacht. Wie das aussieht, beschreibt Udo Vetter in seinem "law blog" vom 19. Februar 2007:
"Die niedersächsische Polizei sperrte in der Nacht zum Samstag bei Göttingen die komplette A 7 in Fahrtrichtung Hannover. Sechs Stunden lang wurden alle Autofahrer auf die Raststätte Göttingen-Ost umgeleitet und von 120 Polizisten überprüft.... Parallel zur Großkontrolle auf der Rastanlage kontrollierten weitere Funkstreifen die an den Anschluss- stellen Hann-Münden und Dramfeld abfahrenden Verkehrsteilnehmer. Der Vollsperrung zeitlich versetzt vorgelagert war darüber hinaus eine Geschwindigkeitskontrolle.... Die Totalkontrolle war Teil der Aktion "Don´t drug & drive".